Frau und Karriere

Definition, Erklärung

Trotz Frauenquoten und Förderprogrammen für Frauen in Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen, wie das Mentoring, ist der Anteil der Frauen in Führungspositionen, in Vorständen, in der Politik und in der Wissenschaft nach wie vor gering. Teilweise liegt er bei wenigen Prozent, vor allem in technikorientierten Berufen und Unternehmen. An der schulischen Ausbildung liegt es weniger, hier schneiden Mädchen sogar besser ab als Jungen. Nach wie vor wählen die jungen Frauen allerdings eher typische Frauenberufe, während die Männer sich mehr den naturwissenschaftlichen und technischen Disziplinen zuwenden.

Im Gegensatz zu skandinavischen Ländern ist die Berufstätigkeit von Frauen mit Kindern in Deutschland immer noch ein heftig umstrittenes Thema. Dabei ist sogar wissenschaftlich erwiesen, dass sich der Nachwuchs von berufstätigen Müttern nicht schlechter als der von nicht arbeitenden Frauen entwickelt. Vielmehr fehlen gerade in Deutschland Kinderbetreuungsstätten und die Akzeptanz und Toleranz gegenüber Frauen, die Beruf und Familie vereinbaren und Karriere machen möchten. So fällt es gerade Frauen nach Geburt bzw. Elternzeit schwer, an eine frühere Tätigkeit anzuknüpfen. In den Stellenbörsen finden sich selten Jobs, die als Teilzeit ausgeschrieben sind.

Heftig diskutiert werden die Unterschiede von Frauen und Männern im Beruf und in der Arbeit. Beispielsweise hat eine Studie des Recruiting-Dienstleisters Access 2005 ergeben: Bei einem Jobwechsel wollen Frauen Sicherheit, Männer mehr Geld. Für knapp die Hälfte der befragten Männer ist eine überdurchschnittliche Vergütung einer der Hauptgründe für einen Jobwechsel. Bei den weiblichen Berufstätigen spielt dagegen eine Gehaltssteigerung nur bei einem Drittel eine wichtige Rolle. Sie legen ebenso viel Wert auf einen Job, bei dem sie sich persönlich entfalten können. Für jede Fünfte ist bei der Arbeitgeberwahl auch die Sicherheit des neuen Arbeitsplatzes entscheidend; aber nur bei 12,5 Prozent der Männer.

Das schlägt sich beim Verdienst nieder: Weit über die Hälfte der jungen Betriebswirtinnen (57 Prozent) verdient zwischen 30.000 und 50.000 Euro pro Jahr. Das Gros der jungen männlichen Berufstätigen kommt dagegen auf 40.000 bis 60.000 Euro. Ein Grund für das Gehaltsgefälle zwischen den Geschlechtern liegt in der Wahl der bevorzugten Branchen: Junge Frauen arbeiten am liebsten bei Unternehmen aus der Konsumgüterindustrie. Bei den Männern stehen Arbeitgeber aus der Automobilindustrie, Unternehmensberatungen, IT-Branche und Investmentbanking hoch im Kurs – Branchen, in denen vergleichsweise gut gezahlt wird. Diese Unterschiede wirken sich entsprechend beim Einkommen von Frauen aus.

Informationsquellen

Literatur

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