Kontinuierlicher Verbesserungsprozess (KVP)

Definition, Erklärung

Im Rahmen von Kaizen kam in den 80er Jahren auch der Begriff KVP von Japan nach Deutschland. KVP oder der kontinuierliche Verbesserungsprozess bezeichnet die stetige Verbesserung der Produkt-, Prozess- und Servicequalität. Dabei arbeiten die Mitarbeiter eigenständig in ihren Abteilungen und Teams an laufenden Verbesserungen in ihrem Verantwortungsbereich und in ihrem Umfeld. Die kleinen Verbesserungen stehen im Vordergrund. Um wirtschaftliche Erfolge aus KVP zu erzielen, ist es wichtig, diesen Prozess in die allgemeine Unternehmenskultur zu etablieren. Dazu müssen die entsprechenden Rahmenbedingungen, wie Bereitstellung von Arbeitszeit, Weiterbildungsmaßnahmen, Implementierung in Arbeitsabläufe und Prozesse und vor allem die Umsetzung der Ideen, geschaffen werden. Die öffentliche Anerkennung dient dazu, die Mitarbeiter für weitere Verbesserungen zu motivieren.

KVP erfordert eine Unternehmenskultur, die von Offenheit und Veränderungsbereitschaft geprägt ist und in der Teamarbeit vorherrscht. Deshalb sind die Vorgesetzten durch ihr Verhalten gegenüber ihren Mitarbeitern besonders gefordert.

Tipps, Checkliste

  • Nutzen Sie KVP, um an Ihrem eigenen Arbeitsplatz Verbesserungen zu erzielen und damit auch selbst zur Sicherung Ihres Arbeitsplatzes beizutragen
  • Achten Sie auf die Umsetzung der erkannten Verbesserungen und Ideen
  • Verwenden Sie Kennzahlen, um den Erfolg ablesen zu können
  • Tauschen Sie sich regelmäßig mit Kollegen, Mitarbeitern und Führungskräften über Ihre KVP-Erfahrungen aus
  • Als Führungskraft sollten Sie Ihren Mitarbeitern genügend Eigenverantwortung übertragen und sie ermutigen, neue Ideen zu entwickeln und umzusetzen
  • Machen Sie die Verbesserungen und deren Erfolge sichtbar durch zentrale Aushänge
  • Auch die Förderung des Wettbewerbsgedankens trägt zur Umsetzung von KVP bei
  • Bei der Einführung und Begleitung des Kontinuierlichen Verbesserungsprozesses ist es ratsam, einen Moderator hinzuzunehmen, der vor allem am Anfang hilft, KVP zu implementieren
  • Beachten Sie die Leitlinien des KVP
    • Zielvereinbarungen mit Mitarbeitern abschließen. Dadurch weiß der Einzelne um seine Aufgabe, seinen Zuständigkeits- und Verantwortungsbereich. Auch wird er motiviert durch flexible Einkommensbestandteile, an der Übererfüllung seiner Ziele zu arbeiten
    • Teilhabe der Führungskräfte am Geschehen vor Ort, indem diese an Team- und Gruppenbesprechungen teilnehmen und die KVP-Bemühungen unterstützen und mittragen
    • Das Erkennen und Aufzeigen von Problemen begrüßen. Fehler und Verschwendungen benennen, darf nicht dazu führen, Schuldige zu suchen und diese zu bestrafen. Vielmehr soll darin eine Chance gesehen werden, Verbesserungen zu erzielen
    • Arbeiten Sie mit Daten und Prozesskennzahlen, durch die sich die Situationen und Folgen darstellen lassen
    • Beherrschen Sie die Prozesse auch an den Nahtstellen der Teilprozesse und betrachten/behandeln Sie den nachgelagerten Prozessabschnitt-Verantwortlichen als internen Kunden. Der vorgelagerte Prozessabschnitt-Verantwortliche wiederum ist dann Ihr interner Lieferant
    • Bleiben Sie ständig um Verbesserung bemüht. Orientieren Sie sich auch an Best Practices, also an den Prozessen der Konkurrenz
    • Arbeiten Sie mit Anderen zusammen, um übergeordnete Probleme erkennen und lösen zu können

Informationsquellen

Literatur

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