Corporate Social Responsibility (CSR)
Definition, Erklärung
Der Begriff Corporate Social Responsibility (CSR) lässt sich als „unternehmerische, soziale Verantwortung“ übersetzen und steht für die gesamtgesellschaftliche Verantwortung eines jeden Unternehmens. Die Corporate Social Responsibility fordert vom Unternehmen ein Handeln, das über die bereits bestehenden gesetzlichen Vorgaben hinaus Verantwortung für ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit in der Gesellschaft übernimmt. Dahinter steht der Gedanke, dass die Unternehmen von gesellschaftlichen Rechten profitieren und im Gegenzug gesellschaftliche Pflichten übernehmen sollten. Der rücksichtslosen Ausbeutung von Mensch und Natur soll durch CSR ein Ende gesetzt werden. Eine einheitliche, unwidersprochene Definition existiert allerdings noch nicht.
Die Handlungsfelder des CSR sind abgeleitet vom „Drei-Säulen-Modell“ der Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages: „Schutz des Menschen und der Umwelt – Ziele und Rahmenbedingungen einer nachhaltig zukunftsverträglichen Entwicklung“ (1998):
- Ökologische Nachhaltigkeit
Kein Raubbau an der Natur, sondern Erhaltung der Natur für zukünftige Generationen - Ökonomische Nachhaltigkeit
Nicht auf ökonomische Kosten nachfolgender Generationen leben, sondern so, dass ein Wirtschaften auf lange Dauer möglich ist (Staatsschulden, Renten usw.) - Soziale Nachhaltigkeit: jedem Menschen soll ein Leben in Würde garantiert werden. Soziale Spannungen sollen durch ein Mindestmaß an Gerechtigkeit in Grenzen gehalten werden
Die Motivation für die Unternehmen, diese Ziele umzusetzen, sind neben einer ethischen Grundhaltung wirtschaftliche Interessen. Auch wenn CSR-Projekte nicht in erster Linie auf den eigentlichen Geschäftszweck eines Unternehmens gerichtet sind, versucht ein Unternehmen dadurch sein Image und die Wahrnehmung in der Gesellschaft zu verbessern. Beispiele sind die Mitarbeit in sozialen Organisationen oder im Umweltbereich. Nicht zuletzt soll mit Hilfe von CSR-Engagement die Motivation der Mitarbeiter, die Mitarbeiterzufriedenheit, die Zusammenarbeit und damit letztendlich das Betriebsklima positiv beeinflusst werden. Durch diese Zusammenhänge verspricht sich ein Unternehmen eine direkte Auswirkung auf seinen wirtschaftlichen Erfolg.
Das Engagement ist grundsätzlich freiwillig und erfolgt in Eigenverantwortung des Unternehmens. Umwelt- und Sozialverbände sind bestrebt, diese Freiwilligkeit zugunsten konkreter Vereinbarungen und gesetzlicher Vorgaben abzubauen. Die Einführung verbindlicher Standards lassen sich an Gütesiegeln wie „Blauer Engel“ oder „ISO 14001“ (Internationale Umweltmanagementnorm 14001) erkennen.
In Deutschland hat die Einbindung ethischer Prinzipien in das unternehmerische Handeln eine langjährige Tradition. Manche Unternehmerpersönlichkeit war bereits zu Zeiten der Frühindustrialisierung um das Wohlergehen und nicht zuletzt um die Erhaltung der Arbeitskraft seiner Arbeitnehmer bemüht.
Tipps, Checkliste
- Achten Sie bei Ihren Einkäufen darauf, dass die Produkte, die sie kaufen mit Gütesiegeln für nachhaltiges Wirtschaften gekennzeichnet sind: Blaue Flagge, Blauer Engel, Euroblume, Eu Biosiegel, ÖkoControl-Siegel, um einige Beispiele zu nennen
- Beschäftigen Sie sich mit der Herkunft Ihres Produktes. Wer hat evtl. im Vorfeld mit seiner Gesundheit für den niedrigen Ladenpreis gezahlt. Steckt Kinderarbeit darin? Sind unwiederbringliche ökologische Ressourcen zerstört worden?
- Egal ob Sie Arbeitnehmer oder Arbeitgeber sind: prüfen Sie Ihr eigenes Unternehmen in Hinblick auf die Umsetzung des CSR-Gedankens. Woher bezieht ihr Unternehmen die Rohstoffe? Lassen sich Arbeitsabläufe ökologisch optimieren? Lassen sich Energiekosten einsparen? Welche Vertriebswege werden genutzt? Wo engagiert sich ihr Unternehmen ökologisch oder sozial? Scheuen Sie sich nicht, eigene Vorschläge einzubringen!
Informationsquellen
Literatur
- Auf der Basis der Ergebnisse des „Good Company“-Wettbewerbs bietet Erfolgsfaktor Verantwortung. Corporate Social Responsibility professionell managen von Kaevan Gazdar, Andre Habisch und Klaus R. Kirchhoff Strategien, Handlungsalternativen und Perspektiven