Weltreise & Work-Life-Balance: Wie man den perfekten Mix findet
Die Vorstellung einer guten Work-Life-Balance, aber trotzdem an der eigenen Karriere zu feilen, rückt bei immer mehr Menschen in den Fokus. Die Gründe hierfür sind verschieden. Einerseits mag das Fernweh Motivation für diesen Schritt sein, andererseits hat sich aber auch das Bewusstsein gegenüber dem Stellenwert des Jobs über die Jahre hinweg verändert. Vor allem für junge Menschen spielt die Work-Life-Balance eine entscheidende Rolle. So steht die eigene Karriere nicht bedingungslos an erster Stelle, und gerade der Gedanke an eine Weltreise beschäftigt immer mehr Menschen. Doch wie lassen sich Weltreise und Job vereinen? Was ist für die Work-Life-Balance in dieser besonderen Situation wichtig und welche Arbeitsmodelle unterstützen dieses Abenteuer? Dieser Ratgeber fasst das Wichtigste zusammen.

Eine gute Work-Life-Balance kann das Leben positiv verändern.
Warum möchten immer mehr Menschen remote arbeiten und reisen?
Schon vor Jahrtausenden zog es Menschen hinaus in die Welt. Angetrieben vom Entdeckerdrang und der natürlichen menschlichen Neugier machten sie sich mit Schiff, Pferd und anderen, ihnen zur Verfügung stehenden Fortbewegungsmitteln auf den Weg, um in neue Gefilde vorzudringen. Im Laufe der Jahrhunderte haben sich die Möglichkeiten und die Art des Reisens verändert. Die Gründe sind aber weitgehend gleich geblieben. So ist es für viele nicht nur reines Fernweh, das den Wunsch nach einer Weltreise auslöst.
Häufig steht auch der Aspekt im Fokus, sich auf besondere Art und Weise weiterzubilden. So ist eine Weltreise eine hervorragende Gelegenheit, um in neue Kulturen einzutauchen, Gewohnheiten anderer Länder kennenzulernen, aber auch um Kontakte zu knüpfen. Diese können nicht nur auf privater Ebene dauerhaft einen wichtigen Mehrwert bieten, sondern avancieren vielleicht auch beruflich zum Türöffner.
Es gibt aber auch schlichtweg immer mehr Menschen, bei denen der Gedanke, den ganzen Tag in einem Büro zu sitzen, Unbehagen auslöst. Sie wünschen sich mehr Freiheit und Flexibilität, eine gute Work-Life-Balance – nicht nur bei der Einteilung der Arbeitszeit.
Digitales Nomadentum treibt den Trend zur Verbindung von Reisen und Arbeit voran
Letztlich haben sich aber auch dank der anhaltenden Digitalisierung die Möglichkeiten verändert, wie die eigene Arbeit ausgeführt werden kann. Moderne Technologien machen es möglich, sich überall flexibel als Team zu vernetzen, auszutauschen und an Projekten zu arbeiten. War es früher undenkbar, die Projektplanung auch im Lieblingscafé um die Ecke vorzunehmen oder in einer einsamen Waldhütte in Norwegen an einer Videokonferenz teilzunehmen, entspricht dies heute der Realität.
Aber auch viele Arbeitgeber zeigen sich hier flexibel. Remote Work ist längst in der Wirtschaft angekommen und hat sich gefestigt – nicht zuletzt, weil es Vorteile für beide Seiten bietet:
- Arbeitnehmer können durch die Remote Work Freizeit, Familie und Beruf besser vereinen. Dieses Arbeitsmodell räumt daher sehr viel Freiheit für die individuelle Lebensgestaltung ein.
- Nicht für jeden ist die Arbeit in einem Büro das Richtige, sondern kann sich sogar gesundheitlich zur Herausforderung entwickeln. Remote Work hat demnach einen positiven Effekt auf die individuelle Gesundheit und kann sowohl das körperliche als auch geistige Wohlbefinden positiv beeinflussen.
- Für Arbeitgeber und Arbeitnehmer bedeutet Remote Work mehr Effizienz. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Menschen effektiver und produktiver sind, wenn sie sich in einem Umfeld befinden, indem sie sich wohlfühlen. Zudem müssen beim Remote Work keine Zeitfenster für die Anfahrt und damit einhergehende Störungen eingeplant werden.
- Arbeitgeber sehen in der Remote Work zudem ein erhebliches Sparpotenzial, denn sie können Räumlichkeiten und Ausstattung sparsamer planen.
Finanzielle Sicherheit auf einer Weltreise: von Rücklagen bis zur Budgetplanung
Wer mit dem Gedanken einer Weltreise spielt, bemerkt relativ schnell, dass auch die Kosten an dieser Stelle eine nennenswerte Rolle spielen. Reisen ist kostspielig. Je länger eine Reise dauert, desto besser sollte sie geplant werden. Dabei müssen nicht nur die direkten Reisekosten im Blick behalten werden. Generell sollte eine Weltreise nur mit ausreichend Rücklagen geplant werden. Wichtig ist vorab eine möglichst sehr genaue Kostenkalkulation. So sollte schon die Vorbereitungs- und Planungsphase genutzt werden, um Übernachtungskosten und Aufwendungen für Verpflegung einzuschätzen.
Ein weiterer Aspekt bei der Budgetplanung sind die Versicherungen, allen voran die Auslandskrankenversicherung. Während einer Weltreise sind Krankheiten und Unfälle nicht ausgeschlossen. Eine leistungsstarke Auslandskrankenversicherung muss diese abfedern können.
Welche Berufe sind für eine Weltreise geeignet?
Auch wenn eine Weltreise attraktiv ist, ist nicht jeder Beruf dafür geeignet. An erster Stelle bieten sich für dieses Vorhaben Berufe an, die ortsunabhängig erledigt werden können:
- Kreative Berufe: Die meisten kreativen Berufe fokussieren sich mittlerweile auf die Arbeit am Laptop oder anderen Geräten. Sie erlauben damit bei der Wahl des Arbeitsortes ein hohes Maß an Flexibilität.
- Beratungen und Coachings: Beratungen lassen sich mittlerweile problemlos auf virtueller Ebene ausführen. Sie können per Telefonat, Videokonferenz oder Ähnliches abgewickelt werden und sind demnach nicht an einen festen Arbeitsplatz gebunden.
- Netzwerkmarketing: Es gibt verschiedene Unternehmen, die ihr Vertriebsmodell auf Network-Marketing aufgebaut haben. Auch dieses Arbeitsmodell lässt sich ausgezeichnet mit einer Weltreise vereinen.
Unter Umständen ist auch die Arbeit als Nachhilfelehrer oder Dozent für die Erwachsenenbildung als Remote Work gestaltbar und kann damit von überall aus erledigt werden.
Welche Arbeitsmodelle sind für eine gute Work-Life-Balance geeignet?
Wer darüber nachdenkt, eine Weltreise zu unternehmen, muss sich zwangsläufig auch mit dem Arbeitsmodell auseinandersetzen, das dafür infrage kommt. Viele Arbeitgeber zeigen sich hier flexibel. Die einfachste Variante ist natürlich ein Freelancing. Hier entfällt die Anstellung bei einem Unternehmen. Die Arbeit wird auf eigene Rechnung geleistet. Ein Risiko sind natürlich die schwankenden Einnahmen.
Ein Sabbatical ist die bewusste Unterbrechung von der eigenen Arbeit. Diese kann nur wenige Monate, aber auch ein Jahr dauern. Der Fokus liegt dann auf der Reise. Nach der Rückkehr erfolgt der Wiedereinstieg in den Job.
Teilzeitlösungen bieten den Vorteil, dass die Arbeitszeit auch bei der Remote Work geringer angesetzt wird. Dadurch kann der Fokus bewusst auf das Reisen gelegt werden. Gleichzeitig bleibt aber eine feste Einnahmequelle vorhanden.
Arbeitsrechtliches und Steuern: Grundlagen berücksichtigen
Eine Weltreise stellt keine Auswanderung dar. Demnach müssen alle Arbeitnehmer, die einen deutschen Arbeitsvertrag haben, auch weiterhin Steuern und Sozialabgaben zahlen. Hier ist allerdings Vorsicht geboten: Auch wenn von dem Bruttoverdienst Beiträge für die deutsche Krankenversicherung gezahlt werden, ist eine Auslandskrankenversicherung zwingend nötig. Nur dann ist weltweit auch eine ausreichende Absicherung vorhanden. Der Arbeitsvertrag sollte generell die mit einer Weltreise einhergehenden Besonderheiten berücksichtigen. Es ist wichtig, dass die Ausführung des Jobs als Remote Work verankert wird. Darüber hinaus muss mit dem Arbeitgeber offen über die technische Ausstattung gesprochen werden. So sollte abgeklärt werden, inwieweit diese vom Arbeitgeber gestellt werden kann.
Bildquelle: depositphotos.com