Existenzgründung: lohnt sich die Selbstständigkeit mit einem Büroservice?
Von der Selbstständigkeit und davon, ihr eigener Chef zu sein, träumen viele Menschen. Eine Existenzgründung erfordert nicht nur die entsprechenden Fachkenntnisse und die Fähigkeit zum Management, sondern auch Investitionen. Wer mit einem Büroservice in die Selbstständigkeit starten möchte, hat gute Voraussetzungen, wenn er über Kenntnisse in Sekretariat, Buchhaltung und Verwaltung verfügt. Es kommt auf Organisationstalent und umfassende Kenntnisse mit verschiedenen Computerprogrammen an. Existenzgründer können verschiedene Zuschüsse in Anspruch nehmen. Die Existenzgründung ist immer auch mit Risiken verbunden.
Voraussetzungen für eine Existenzgründung
Der Schritt in die Selbstständigkeit ist für viele Menschen eine Idee, sich eine neue Existenz zu schaffen, wenn sie ihre Arbeit verloren haben, Beruf und Familie besser in Einklang bringen möchten oder die Rückkehr ins Berufsleben nach einer Familienpause planen. Allerdings sollte eine Existenzgründung gut überlegt werden, da sie mit viel Arbeit, persönlichem Engagement und Investitionen verbunden ist. Wer in die Selbstständigkeit starten möchte, sollte die folgenden persönlichen Voraussetzungen mitbringen:
- Organisationstalent
- Selbstdisziplin
- Eigeninitiative und Engagement
- Führungsqualitäten, wenn Mitarbeiter beschäftigt werden sollen
- Geschäftssinn
- Bereitschaft zur ständigen Weiterbildung

Eine Existenzgründung erfordert sorgfältige Planung und die Beachtung vielfältiger Aspekte, um erfolgreich zu sein.
Zusätzlich kommt es auf Fachkompetenz an. Wer mit einem Büroservice selbstständig werden möchte, sollte über Kenntnisse in der Verwaltung, der Buchhaltung und der Geschäftskorrespondenz verfügen. Kenntnisse von Computerprogrammen und bei der Organisation von Meetings und anderen Veranstaltungen sind ebenfalls erforderlich. Menschen, die Familie haben, sollten auf das Verständnis und die Unterstützung ihrer Familie vertrauen können, wenn sie den Schritt in die Selbstständigkeit wagen.
Neben den persönlichen und fachlichen Voraussetzungen kommt es auch auf die rechtlichen Voraussetzungen an:
- Gewerbeanmeldung und Kammerpflicht, beispielsweise bei der Industrie- und Handelskammer (IHK)
- Wahl der Rechtsform
- Anmeldung beim Finanzamt und Steuernummer
- abhängig von der Art des Unternehmens gegebenenfalls Eintragung ins Handelsregister
- je nach Art der Tätigkeit Lizenzen und Schutzrechte
- Berufsabschluss oder Meisterbrief
Eine Existenzgründung ist immer mit Investitionen verbunden. Zur Sicherheit sollten genügend finanzielle Mittel vorhanden sein, auch wenn Kredite und Zuschüsse beansprucht werden können. Existenzgründer sollten einen Businessplan erstellen, der eine wichtige Voraussetzung ist, um einen Kredit oder Zuschüsse zu erhalten.
Kosten einer Existenzgründung
Was eine Existenzgründung kostet, hängt von der Art des Unternehmens und von der Rechtsform ab. Weiterhin sind die Kosten davon abhängig, ob Mitarbeiter eingestellt werden und Stammkapital vorhanden sein muss. Bei den Kosten für die Existenzgründung wird zwischen den einmaligen Kosten und den laufenden Kosten unterschieden.
Bei der Gründung können die folgenden einmaligen Kosten anfallen:
- Gewerbeanmeldung
- Eintragung ins Handelsregister
- Notarkosten, wenn die Eintragung ins Handelsregister erforderlich ist
- eventuell Kosten für eine Gründungsberatung
- abhängig von der Art des Unternehmens Kosten für Marken- und Patentrechte
- Zulassungskosten, beispielsweise für die IHK
- Kosten für die Rechtsform, bei einer GmbH ungefähr 1.500 Euro
Bei einer GmbH muss zusätzlich ein Stammkapital von 25.000 Euro vorhanden sein. Dabei handelt es sich um die Stammeinlagen der Gesellschafter. Erst dann, wenn die Gesellschafter mindestens die Hälfte ihrer Stammeinlagen eingezahlt haben, kann die Eintragung ins Handelsregister erfolgen.
Zu den einmaligen Kosten gehören auch die Kosten für die Geschäftseinrichtung. Bei einem Büroservice handelt es sich um Computer mit der entsprechenden Software, Kopierer, verschiedene andere Bürogeräte, Büromöbel und Büromaterial.
Als laufende Kosten fallen Mieten, Kosten für Strom, Heizung und Wasser, Telefon- und Internetkosten, Wartungskosten, Kosten für Büromaterial, aber auch Löhne und Gehälter für die Mitarbeiter an. Auch Steuern, Kosten für Steuerberater und Beiträge zu bestimmten Organisationen und Versicherungen sind nicht zu vergessen. Später fallen auch Kosten für die Weiterbildung und für die Erneuerung der Ausstattung an.
Wer an eine Existenzgründung denkt, sollte mindestens mit Kosten von 5.000 Euro, besser noch von 10.000 Euro rechnen.
Tipp: Bereits frühzeitig vor der Gründung sollte ein Finanzplan erstellt werden. Er gewährleistet einen groben Überblick über die benötigten Mittel und hilft auch bei der Planung von Krediten und Zuschüssen.
Zuschüsse für Existenzgründer
Existenzgründer können unterschiedliche Zuschüsse und Förderungen in Anspruch nehmen:
- Zuschuss zu den Kosten einer Gründungsberatung
- Zinsgünstige Gründerdarlehen von der KfW, teilweise mit tilgungsfreien Anlaufjahren, auch ohne Eigenkapital
- Gründungszuschuss für Empfänger von Arbeitslosengeld I, monatlich 300 Euro über 15 Monate
- Zuschuss für Wagniskapital, wenn private Investoren beansprucht werden
- Zuschüsse aus dem Hightech-Gründerfonds, wenn ein Hightech-Unternehmen gegründet wird
- Gründerstipendium zur Förderung von Studenten, die in die Selbstständigkeit starten
Fördermittel können mitunter auch von Kommunen oder Bundesländern gewährt werden. Eine Fördermöglichkeit stellen auch Business Angels dar, bei denen es sich um vermögende Privatpersonen mit dem entsprechenden Know-how handelt, die Gründer beraten und finanziell als Wagniskapitalgeber unterstützen.
Risiken bei der Existenzgründung
Wer in die Selbstständigkeit starten möchte, sollte sich der damit verbundenen Risiken bewusst sein. Ein Risiko besteht darin, dass für die Geschäftsidee oder das Produkt nicht genug Interessenten gefunden werden und daher die Umsätze ausbleiben. Es ist daher vor der Gründung wichtig, sich zu informieren, ob die Geschäftsidee tatsächlich gefragt ist und wie der Markt in der Region aussieht. Das Risiko eines Totalverlusts besteht, wenn die Idee floppt. Weiterhin ist das Haftungsrisiko zu berücksichtigen. Dafür sollte eine Haftpflichtversicherung abgeschlossen werden. Die Finanzierung ist ein Risiko, doch besteht ein Risiko auch darin, das erhaltene Geld zurückzahlen zu können.
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