Entscheidungen treffen – so wird es leichter
Nicht immer ist es leicht, die richtigen Entscheidungen zu treffen, denn eine falsche Entscheidung kann schwerwiegende Folgen haben. Im Leben müssen täglich Entscheidungen getroffen werden, doch nicht immer entscheiden sich Menschen bewusst für etwas. Eine unbewusst getroffene Entscheidung ist mitunter die Konsequenz aus einer Reihe von Vorentscheidungen.
Mitunter haben Menschen Angst, sich für etwas zu entscheiden, und schieben ihre Entscheidung lange auf. Das ist in der Unsicherheit begründet, die falsche Entscheidung zu treffen. Möglicherweise könnte die Alternative die bessere Lösung sein. So manche Entscheidung wird schnell aus dem Bauch heraus getroffen, doch kann es bei so wichtigen Themen wie der Berufswahl, der Wahl der Studienrichtung oder einer Bewerbung schwerfallen, sich zu entscheiden.
Leichte und schwierige Entscheidungen
An jedem Tag trifft jeder Mensch zahlreiche Entscheidungen. Häufig handelt es sich um relativ einfache Dinge, die entschieden werden müssen und bei denen eine Entscheidung keine schwerwiegenden Folgen hat. Das betrifft beispielsweise:
- Wahl des Outfits für den Tag
- Einkäufe im Supermarkt – welche Lebensmittel werden gekauft?
- Kauf von Kleidung oder Accessoires
- Auswahl eines Restaurants für das Essen mit der Familie
- Wahl des Essens im Restaurant
- Wahl des Fernsehprogramms am Abend
- Entscheidung für eine Aktivität am Wochenende
- Wahl des Urlaubsortes
Mitunter kann ein falsches Outfit ein Fauxpas sein, vor allem bei einem wichtigen Termin im Beruf, einer Einladung am Abend oder einem Bewerbungsgespräch. Allerdings gibt es für solche Entscheidungen zumeist noch viele weitere Chancen, denn beim nächsten Mal wird eine andere Kombination an Kleidung gewählt. Im Restaurant kann beim nächsten Mal etwas anderes bestellt werden. Entsprach der Urlaubsort nicht den Vorstellungen, wird im nächsten Jahr ein anderes Urlaubsziel gewählt.
Anders sieht es aus bei der Berufswahl, einer beruflichen Weiterbildung oder bei der Entscheidung, den Arbeitgeber zu wechseln. Solche Entscheidungen haben eine große Tragweite. Eine zweite Chance lässt oft lange auf sich warten.
Wie gelingt es, die richtige Entscheidung zu treffen?
Wer vor einer Entscheidung steht, muss mindestens zwischen zwei verschiedenen Möglichkeiten abwägen. Oft sind es jedoch viele Möglichkeiten, von denen die richtige gewählt werden muss, beispielsweise bei der Berufswahl oder der Wahl der Studienrichtung. Die Gefahr besteht darin, dass Menschen sich nicht genug Zeit lassen und ihre Entscheidung überstürzt treffen. Häufig handelt es sich dann um die falsche Entscheidung, die der Mensch später bereut.
Um das zu vermeiden, ist es wichtig, zwischen den verschiedenen Möglichkeiten abzuwägen und darüber nachzudenken, welche Folgen die jeweilige Entscheidung haben könnte. Es ist sinnvoll, vertraute Personen wie den Partner, Freunde oder Familienmitglieder einzubeziehen und sie um Rat zu fragen. Auch ein Perspektivwechsel kann mitunter bei der Entscheidungsfindung hilfreich sein.
Sich nicht entscheiden können – was tun?
Wer vor einer schwierigen Entscheidung steht, fürchtet häufig das Restrisiko und schiebt seine Entscheidung auf. Mitunter gibt es mehrere Möglichkeiten, die gute Perspektiven eröffnen. Häufig bestehen Zweifel, ob die Wahl richtig ist. Wer sich nicht entscheiden kann, sollte sich gründlich mit der Situation auseinandersetzen und die Chancen und Risiken gegeneinander abwägen. Bei schwierigen Entscheidungen können die folgenden Tipps helfen:
Verlässliche Quellen heranziehen
In verschiedenen Situationen lässt sich die Entscheidung erleichtern, indem verlässliche Quellen herangezogen werden. Das kann bei medizinischen Behandlungen der Fall sein, vor denen der Patient eine ärztliche Zweitmeinung einholt. Hilfreich können in solchen Situationen auch Statistiken über Behandlungserfolge oder Beschreibungen über den Ablauf der Behandlungen sein.
Verlässliche Quellen können auch bei der Wahl des Arbeitgebers oder der Studienrichtung helfen. Hier kommt es auf die finanzielle Situation des Arbeitgebers und auf die Zufriedenheit der Beschäftigten an. Verschiedene seriöse Internetportale können als Entscheidungshilfe dienen.
Pro-und-Contra-Liste erstellen
Bei verschiedenen wichtigen Entscheidungen kann eine Pro-und-Contra-Liste helfen. Sie ist vor allem dann hilfreich, wenn es darum geht, etwas zu tun oder nicht zu tun. Es geht nicht einfach nur darum, sich für das zu entscheiden, wo sich die meisten Punkte auf der Liste befinden. Wichtig ist auch, den einzelnen Punkten eine Gewichtung zu geben, denn einige Argumente wiegen schwerer als andere.
Die Komplexität reduzieren
Verschiedene Situationen sind so komplex, dass sie eine Entscheidung erschweren. Hilfreich kann es sein, sich einen festen Zeitpunkt zu setzen, zu dem die Entscheidung getroffen sein muss. So besteht nicht die Gefahr, die Entscheidung aufzuschieben. Wer vor einer Entscheidung steht, sollte auch verschiedene Kriterien für die Bewertung der Situation notieren. Bis zu dem Termin, zu dem die Entscheidung getroffen werden muss, sollten für die einzelnen Kriterien möglichst viele Informationen beschafft werden.
Die eigenen Bedürfnisse und Werte nicht vergessen
Vor einer wichtigen Entscheidung kann es helfen, sich zu fragen: Was will ich wirklich? Was erwarte ich? Rücksichtnahme auf andere kann bei der Entscheidung wichtig sein, doch kommt es auch darauf an, die eigenen Bedürfnisse und Werte nicht aus den Augen zu verlieren. Auf keinen Fall sollte eine Entscheidung niemals deswegen getroffen werden, da die anderen von einem erwarten, etwas Bestimmtes zu tun. Der eigene Wunsch und Antrieb ist letztendlich oft der Grund für eine Entscheidung.
Alternativen abwägen
In vielen Situationen gibt es mehrere Alternativen, die es abzuwägen gilt, um eine Entscheidung zu treffen. Solche Alternativen eröffnen sich hauptsächlich bei der Berufswahl, bei der Wahl einer Hochschule oder Universität, der Wahl einer Studienrichtung oder bei Bewerbungen. Alternativen gibt es auch bei vielen medizinischen Behandlungen. Dabei kommt es darauf an, die möglichen Alternativen genau zu prüfen und zu notieren, welchen Nutzen die einzelnen Alternativen haben. Auch die Nachteile der einzelnen Alternativen dürfen nicht vergessen werden.
Sich selbst vertrauen
Wer vor einer wichtigen oder schwierigen Entscheidung steht, sollte sich selbst vertrauen. Oft hilft es, auf das Bauchgefühl zu hören. Es hilft mitunter, über eine bereits getroffene Entscheidung noch eine Nacht zu schlafen und die Entscheidung noch einmal zu überdenken. Auf keinen Fall sollte eine Entscheidung unter Stress getroffen werden.
Was falsche Entscheidungen begünstigt
Die meisten falschen Entscheidungen werden unter Stress oder Zeitdruck getroffen. Es mangelt an der Zeit, die Situation zu überdenken und nach Alternativen zu suchen. Auch Selbstüberschätzung ist häufig ein schlechter Ratgeber.
Tipps, Checkliste
- Klären Sie Ihre Ziele, die verschiedenen Alternativen und Rahmenbedingungen
- Analysieren Sie das Problem von den verschiedenen Seiten aus und betrachten Sie es von „außen“, als Zuschauer
- Vermeiden Sie übereilte Entscheidungen. Wenn möglich überschlafen Sie wichtige Entscheidungen
- Stellen Sie offene Fragen, um besser an Informationen zu kommen und hören Sie zu. Achten Sie auf die Körpersprache der anderen
- Entscheiden Sie sich, auch wenn immer ein „Restrisiko“ bestehen bleibt. Sie sind sonst handlungsunfähig bzw. geben Macht ab
- Treffen Sie Ihre Entscheidung nicht nur rational, sondern hören Sie bewußt auch auf Ihr Bauchgefühl, Ihr Unterbewußtsein
- Vertrauen Sie auf Ihre Intuition. Wissenschaftler haben festgestellt, dass man damit häufig besser fährt als mit langem Überlegen. Es gibt sogar die These, dass keine Entscheidung wirklich nur aus rationalen Gründen getroffen wird. Womöglich werden sachliche Argumente nur vorgeschoben um die gefühlsmäßig getroffene Entscheidung zu begründen
- Überlegen Sie sich die Folgen, Chancen und Risiken der jeweiligen Entscheidungsmöglichkeiten. Schreiben Sie diese in Pro- und Contra-Listen auf
- Fragen Sie Andere um Rat und bedienen Sie sich Ratgeber. Sie erhalten dadurch weitere Informationen, die Sie ebenfalls in Ihre Entscheidungsfindung einbauen können. Die Entscheidung treffen aber Sie
- Lassen Sie sich mit Entscheidungen ruhig Zeit. Überlegen Sie in Ruhe und nicht unter Stress. Manchmal bekommen Sie noch später eine Information, die Ihnen die Entscheidung leicht macht. Aber achten Sie darauf, dass Sie sich nicht so viel Zeit lassen, dass Ihnen die Entscheidung abgenommen wird und Sie nur noch reagieren, aber nicht mehr agieren können
- Zerlegen Sie große Probleme in Einzelpakete und gehen Sie strukturiert vor. Was hängt voneinander ab, wie sind die Prioritäten, was ist einfach zu lösen
- Haben Sie Mut und trauen Sie sich etwas zu
- Bedenken Sie, dass auch hier das Pareto Prinzip gilt oder die 80-zu-20 Regel. Es besagt, dass sich viele Aufgaben mit einem Mitteleinsatz von ca. 20 % zu 80 % erledigen lassen. Stecken Sie also nicht zuviel Aufwand hinein, um sich Informationen für und über das Restrisiko zu beschaffen
- Auch Entscheidungen treffen, kann gelernt werden durch Übung und nochmals Übung. Diese sind die Grundlagen für die Erfahrung, die die Intuition oder das Bauchgefühl bestimmen
- Reflektieren Sie Ihre Entscheidungen. Aus welchen Gründen haben Sie sich so entschieden? Was steht hinter der Intuition an Erfahrungen? Passen diese noch oder sind sie veraltet?
- Haben Sie nicht den Anspruch, von sich die absolut richtige Entscheidung zu erwarten. Es lässt sich nicht immer alles vorhersehen und vieles muss zuerst auch ausprobiert werden
- Wenn Sie eine Entscheidung getroffen haben, stehen Sie dazu und stellen Sie diese nicht immer wieder in Frage. Leben Sie erstmal damit. Erst wenn Sie erkennen, dass es eine Fehlentscheidung war, sollten Sie zurückrudern und daraus lernen