Karrieresprungbrett QCG: So gelingt der Berufswechsel durch Weiterbildung
Die Arbeitswelt befindet sich aufgrund der Digitalisierung in einem schnellen Wandel. Das Qualifizierungschancengesetz (QCG) bietet in diesem Kontext eine vielversprechende Gelegenheit für Berufstätige, ihre Karriere durch gezielte Weiterbildung voranzubringen. Die QCG-Förderung ermöglicht es Beschäftigten, sich den Anforderungen des digitalen Wandels anzupassen und neue berufliche Perspektiven zu eröffnen. In diesem Artikel untersuchen wir genauer, wie ein beruflicher Wechsel durch Weiterbildung mithilfe des QCG erfolgreich gestaltet werden kann.
Die Bedingungen für Förderung
Eine entscheidende Voraussetzung für die QCG-Förderung ist, dass die Antragsteller in einem sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnis stehen. Dabei spielt die Dauer der Beschäftigung und die Größe des Unternehmens eine wichtige Rolle. Besondere Aufmerksamkeit erhalten Beschäftigte in kleinen und mittleren Unternehmen. Auch Personen, die aufgrund ihrer Qualifikation oder ihres Alters vor speziellen Herausforderungen stehen, werden bevorzugt behandelt.
Ein weiterer Aspekt betrifft den Zeitgeist: Die geplante Weiterbildung muss den aktuellen beruflichen Anforderungen im Bereich der Digitalisierung oder des technologischen Wandels gerecht werden. Zudem muss sie von einem zertifizierten Bildungsträger angeboten werden. Arbeitgeber und Arbeitnehmer sollten gemeinsam den Bedarf an Weiterbildung feststellen und dokumentieren. Es ist wichtig, dass der berufliche Nutzen und die Perspektiven für den Mitarbeiter klar erkennbar sind. Wenn alle erforderlichen Unterlagen vollständig sind, kann der Antrag eingereicht werden.
Arten der geförderten Weiterbildungsmaßnahmen
Es gibt verschiedene Arten von geförderten Weiterbildungsmaßnahmen im Rahmen des Qualifizierungschancengesetzes, die darauf abzielen, Beschäftigten den Übergang in neue berufliche Positionen zu erleichtern und ihre Anpassungsfähigkeit an digitale und technologische Veränderungen zu stärken. Zu diesen Maßnahmen gehören berufliche Qualifizierungen wie IT-Schulungen oder technische Fortbildungen sowie Schulungen in übergeordneten Fähigkeiten wie Projektmanagement oder Führungskompetenzen. Darüber hinaus werden Maßnahmen unterstützt, die auf den Erwerb anerkannter Zertifikate abzielen, um die berufliche Mobilität und Beschäftigungsfähigkeit zu steigern. Wie bereits erwähnt, müssen zertifizierte Bildungsträger diese geförderten Weiterbildungen nach einem anerkannten Standard anbieten.
Der Prozess der Antragstellung
Der Prozess der Antragstellung beginnt damit, dass beide Parteien (Arbeitgeber und Arbeitnehmer) gemeinsam den Bedarf an Weiterbildung identifizieren. Der Arbeitgeber sollte bestätigen, dass die Maßnahme dazu beiträgt, berufliche Kompetenzen und Perspektiven zu verbessern. Daraufhin wird ein konkreter Schulungsplan erstellt, der detaillierte Informationen zu Inhalten, Dauer und Zielen der Maßnahme enthält. Dieser Plan bildet die Grundlage für den Antrag bei der zuständigen Agentur für Arbeit. Der Antrag muss alle erforderlichen Unterlagen enthalten, darunter einen Kostenvoranschlag sowie Nachweise zur Zertifizierung des Bildungsträgers.
Die Agentur für Arbeit prüft dann den Antrag im weiteren Verlauf auf seine Vollständigkeit. Vollständigkeit und Angemessenheit werden bei der Entscheidung über die Förderung berücksichtigt. Wenn die gute Nachricht einer genehmigten Bewerbung vorliegt, erfolgt die Anmeldung zur Weiterbildung. Zu diesem Zeitpunkt wird auch die Finanzierung geregelt. Während der Weiterbildung überwacht die Agentur den Fortschritt und steht für Fragen zur Verfügung. Abschließend wird der Erfolg des Programms bewertet, um die Nachhaltigkeit der Qualifizierung und den erfolgreichen Berufswechsel sicherzustellen.
Was wird finanziell unterstützt und gefördert?
Im Wesentlichen geht es bei der Förderung durch das Qualifizierungschancengesetz um die Übernahme von Weiterbildungskosten. Dabei können entweder ein erheblicher Teil oder sogar alle Kursgebühren von der Agentur für Arbeit übernommen werden. Wie bereits erwähnt, hängt die Höhe der Förderung von verschiedenen Faktoren ab, wobei Betriebsgröße und individuelle Voraussetzungen des Beschäftigten entscheidend sind. Neben den Kursgebühren können auch weitere Kosten wie Fahrt- und Unterkunftskosten sowie Ausgaben für Lehrmaterialien erstattet werden. Arbeitnehmer müssen sich keine Sorgen machen, kein Arbeitsentgelt zu erhalten, wenn sie, anstatt regulär zu arbeiten an einer Weiterbildung teilnehmen.
Während der Weiterbildung erhalten sie Zuschüsse zum Arbeitsentgelt. Arbeitgeber profitieren ebenfalls von dieser Förderung, da sie durch Zuschüsse dazu ermutigt werden, ihre Mitarbeiter bei ihrer beruflichen Entwicklung zu unterstützen. Insgesamt senkt dies sowohl für Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber die Hemmschwelle für die Teilnahme an Weiterbildungsmaßnahmen.
Die Bedeutung der Integration in den neuen Job
Die Weiterbildung ist abgeschlossen und das war es dann? Noch nicht ganz. Nach Abschluss der geförderten Weiterbildungsmaßnahmen ist es entscheidend, dass die frisch erworbenen Fähigkeiten effektiv in die berufliche Praxis integriert werden. Dafür ist eine gezielte Einarbeitung in das neue Arbeitsumfeld erforderlich, um theoretisches Wissen in praktische Fertigkeiten umzumünzen. Die Unterstützung durch Mentoren oder erfahrene Kollegen kann dabei sehr hilfreich sein, um den Einstieg zu erleichtern und offene Fragen zu klären.
Zudem bieten begleitende Coachings die Möglichkeit, spezifische Herausforderungen zu besprechen und kontinuierlich an der eigenen beruflichen Entwicklung zu arbeiten. Die Nachbetreuung durch die Agentur für Arbeit oder andere unterstützende Organisationen beinhaltet regelmäßige Überprüfungen des Fortschritts sowie Empfehlungen für mögliche weitere Schritte. Durch diese ganzheitliche Betreuung soll sichergestellt werden, dass ein Berufswechsel nicht nur kurzfristig erfolgreich verläuft, sondern auch langfristig zu einer stabilen und zufriedenstellenden beruflichen Laufbahn führt.
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