Feedback geben und empfangen: Hintergründe, Vorgehensweise und Ziele
In der Arbeitswelt kommt es auf gute Kommunikation an. Diese beschränkt sich nicht nur auf den Austausch zwischen Arbeitgeber und -nehmer, sondern schließt ebenso die Gespräche zwischen Teammitgliedern ein. Eine wichtige Komponente der beruflichen Kommunikation ist das Feedback. Der aus dem Englischen stammende Begriff findet seinen Ursprung in der Schaltungstechnik. Heute gilt er als wichtiges Element innerhalb der Arbeitswelt. Durch das individuelle Feedback wird versucht, Lernvorgänge anzustreben, Verhaltensveränderungen herbeizuführen, aber auch Mitarbeiter auf allen Ebenen zu motivieren.
Um Feedback geben zu können, ist es erforderlich, das Verhalten des Einzelnen genau zu analysieren und es anschließend zu interpretieren. Dabei muss dies immer unter Berücksichtigung der Anforderungen des Unternehmens erfolgen. Wichtiger Bestandteil der Feedback-Gabe ist es, den Einzelnen auf die Wirkung seines Verhaltens aufmerksam zu machen. Je nachdem, ob das Feedback motivierend sein soll oder ob es eben darum geht, eine Verhaltensänderung herbeizuführen, kann diese Rückkopplung sowohl positiven als auch negativen Charakter haben.
Merkmale des Feedbacks
Die Formulierung und Mitteilung von Feedback beruhen immer auf einer subjektiven Wahrnehmung. Da es hier nicht darum geht, Ergebnisse zu beurteilen, sondern das Verhalten des einzelnen zu bewerten, ist es niemals objektiv. Als Ergebnis der subjektiven Wahrnehmung kann Feedback generell sowohl positiv als auch negativ sein.
In der Arbeitswelt ist es wichtig, dass nicht nur Feedback gegeben, sondern eben auch angenommen wird. Nur so ist es möglich, dass sich die Rückkopplung positiv auf die Arbeit im Unternehmen auswirkt und zum Beispiel die Kommunikation nachhaltig verbessert.
Wird in einem Unternehmen bewusst mit Feedbackmaßnahmen gearbeitet, können sich daraus erhebliche positive Effekte ergeben:
- Feedback, egal ob negativ oder positiv, ist die Grundlage einer offenen Kommunikation. Diese ist wiederum für einen anhaltenden und permanenten Austausch des Teams wichtig.
- Die Rückkopplung kann sich generell positiv auf die Arbeitsatmosphäre auswirken und legt damit den Grundstein für eine anhaltend erfolgreiche Zusammenarbeit.
- Feedback kann dazu beitragen, die Produktivität innerhalb eines Teams zu stärken und Hürden in der Kommunikation vorzubeugen.
Es gibt in der Arbeitswelt eine besondere Form der Feedbackgabe. Hierbei handelt es sich um die Mitarbeiterbeurteilung.
Wie gibt/empfängt man richtig Feedback?
Feedback sollte möglichst immer zeitnah geäußert werden, sodass für den Empfänger auch ein Zusammenhang mit einem bestimmten Verhalten tatsächlich erkennbar ist. Auch wenn die Rückkopplung immer auf subjektiver Wahrnehmung beruht, sollte sie niemals zu emotional sein. Gerade wenn die Stimmung nach einem bestimmten Verhalten emotional aufgeladen ist, sollte zunächst auf die Feedbackgabe verzichtet werden.
Des Weiteren sollten Feedbackgeber auf Folgendes achten:
- Feedback kann positiv und negativ sein. Bei negativem Feedback ist es trotzdem wichtig, die eigene Wertschätzung für den Mitarbeiter oder Kollegen zu zeigen.
- Um die gewünschten Verhaltensveränderungen herbeiführen zu können, bietet es sich immer an, Feedback mit konkreten Vorschlägen für Änderungen zu kombinieren.
- Positives Feedback kommt ohne jede Art von Einschränkungen aus. Hier haben auch Verallgemeinerungen nichts verloren.
- Positives Feedback ist eine gute Möglichkeit, um auch Kritik an bestimmten Punkten einzubringen.
- Wichtig ist, dass nie zu viel Feedback auf einmal gegeben wird. Der Feedbacknehmer muss immer die Möglichkeit haben, dieses auch wirklich zu verarbeiten.
Auch Feedback-Empfänger müssen im Umgang mit der Rückkopplung auf einiges achten:
- Feedback sollte immer als Chance und Gewinn wahrgenommen werden.
- Gleichzeitig ist es wichtig, jede Rückkopplung mit einer gewissen Distanz zu betrachten, sodass diese nicht verletzen kann.
- Jeder sollte unabhängig von seiner Position im Unternehmen Feedback offen gegenüberstehen und das eigene Verhalten auch wiederum hinterfragen.
- Beim Feedback geht es darum, genau zuzuhören und darüber hinaus auf eine Verteidigung des eigenen Verhaltens zu verzichten.
- Feedback sollte stets dankbar angenommen werden. Dies wird am besten auch dem Feedbackgeber vermittelt.
Wie formuliert man Feedback am besten?
Damit Feedback Mitarbeiter voranbringt und damit für das Unternehmen wirklich mit einem gewissen Nutzen einhergeht, müssen bei der Formulierung einige Aspekte berücksichtigt werden. Wichtig ist hier beispielsweise eine offene und klare Formulierung. So geht es nicht darum, Feedback charmant zu verpacken. Vielmehr soll es verständlich und nachvollziehbar sein. Zudem ist es wichtig, dass es klar formuliert ist und möglich keine Verallgemeinerungen enthält. Auch wenn Feedback immer subjektiv ist, sollte es nicht emotional formuliert sein. Wer gerade zu emotional auf ein bestimmtes Verhalten reagiert, schläft am besten noch einmal darüber.
Gibt es Regeln für Feedback?
Feedback soll ein Team und ein Unternehmen im Allgemeinen nach vorn bringen. Das ist aber nur möglich, wenn einige Punkte berücksichtigt werden:
- Es ist immer empfehlenswert, wenn Feedback regelmäßig gegeben wird.
- Zwischen der Feedbackgabe und der Situation, auf die sie sich bezieht, darf nicht zu viel Zeit vergehen, sodass der Feedbacknehmer diese auch noch nachvollziehen kann.
- Wird Feedback einmal nicht verstanden, sollte nachgefragt werden.
- Die Feedbackgabe ist immer eine gute Möglichkeit, um das eigene Verhalten bewusst zu hinterfragen.
- Jede Rückkopplung bietet die Gelegenheit, das individuelle Selbstbild mit dem vorhandenen Fremdbild abzugleichen.
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