Kombilohn: Zuschuss zu niedrigem Einkommen
Definition, Erklärung
Neben dem Mindestlohn wird das Modell des Kombilohns diskutiert. Es soll einen Anreiz geben, niedrig bezahlte Jobs anzunehmen, deren Lohn unter dem Sozialhilfeniveau liegen. Bei diesem Modell werden neben dem normalen Gehalt Zuzahlungen durch den Staat geleistet. Ein bereits praktiziertes Verfahren sind die Hinzuverdienstmöglichkeiten beim Arbeitslosengeld und Arbeitslosengeld II. Die entsprechenden Gelder werden direkt an die Arbeitnehmer bezahlt.
Eine andere Variante des Kombilohns besteht in der Zahlung von Lohnkostenzuschüssen an Arbeitgeber. Damit sollen diese motiviert werden, niedrig Qualifizierte zu beschäftigen zu einem Lohn, der über dem Arbeitslosengeld liegt. In Deutschland werden verschiedene Modelle eingesetzt, um Langzeitarbeitslosen, Arbeitslosen über 50 Jahre und Geringqualifizierten den Einstieg oder die Rückkehr in den Arbeitsmarkt zu ermöglichen.
Eine besondere Form des Kombilohns stellt das sogenannte Workfare-Modell dar. Hier wird für sozial nützliche Beschäftigungen oder für ehrenamtliches Engagement ein Lohn bezahlt. Erste Ansätze dazu finden sich in den Ein-Euro-Jobs.
Informationsquellen
- förderland: Kombilohn / Workfare / Grundeinkommen
- Kombilohn Region Aachen
- Kombilohn Braunschweiger Modell
Literatur
- Globalisierung, Arbeitslosigkeit und Kombilohn von Jens Stubbe
- Was tun im Niedriglohnbereich? Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung, März 2007
Eine kritische Auseinandersetzung mit einem neueren Kombilohnkonzept