Employer-Branding zum Erhalt und zur Werbung von Mitarbeitern
Geld ist nicht alles. Eine attraktive Position in einem Unternehmen zeichnet sich auch dadurch aus, dass der Beschäftigte Anerkennung erhält, Entscheidungsspielräume und Verantwortung bekommt und dabei eine Perspektive für sich privat und beruflich entwickeln kann. Kurz, jeder möchte als individueller Mensch und nicht nur als Arbeitskollege wahrgenommen werden. Auch eine gewisse Jobsicherheit spielt meist eine Rolle.
Mitarbeiterpflege ist in vielen Unternehmen nachrangig
Das ist leider nicht selbstverständlich. In vielen Unternehmen wird die Anerkennung über Gehalt und Boni, die Work-Life-Balance über Snacks in der Küche, Raucherpause und mehr oder weniger bewegliche Arbeitszeiten geregelt. In höheren Positionen gibt es oft Dienstwagen, Smartphones, größere Büros und Gestaltungsspielräume. Statt Jobsicherheit werden Konkurrenz und Effizienz großgeschrieben.
Ein Unternehmen als Marke für Mitarbeiter
Mit Employer Branding versuchen Unternehmen seit etwa 20 Jahren, Ihr Unternehmen für Mitarbeiter und neue Jobinteressenten attraktiv zu machen. Dabei geht es nicht um das Image der Produkte, sondern um die eigene Marke als Arbeitgeber. Hintergrund ist, dass erfahrene Mitarbeiter durch eine angenehme Atmosphäre im Unternehmen gehalten und neue, möglichst qualifizierte Interessenten angezogen werden sollen. Denn eine hohe Fluktuation mindert die Effizienz und spricht nicht für Qualität.
Unattraktive Betriebe arbeiten unterhalb ihrer Möglichkeiten
Das Betriebsklima und die Identifikation mit dem eigenen Unternehmen haben direkte Auswirkung auf die Kreativität, Leistungsbereitschaft und den Krankenstand im Betrieb. Wer bereits innerlich gekündigt hat, wird dies bei einem besseren Angebot auch tatsächlich tun. Loyalität ist von unzufriedenen Mitarbeitern nicht zu erwarten. Unmotivierte Mitarbeiter können dabei ganze Abteilungen ‚anstecken‘, was die Produktivität senkt.
Mitarbeiter können Glaubwürdigkeit des Arbeitgebers gut beurteilen
Um ein Unternehmen auch für die Beschäftigten positiv zu einer Marke zu machen, genügen Werbeslogans nicht. Denn die Belegschaft sieht hinter der Fassade, ob die Werte und Stärken von Unternehmen und Produkten der Realität entsprechen. Nachhaltigkeit, soziales Engagement, Transparenz oder flache Hierarchien müssen also auch für die Beschäftigten erlebbar sein. Wichtig sind für viele Mitarbeiter Weiterbildungschancen und Karrieremöglichkeiten, aber auch zeitliche Flexibilität, die Beruf und Familie vereinbar machen.
Betriebsangebote müssen flexibel aus Beschäftigte eingeben
Nicht jedes Angebot eines Arbeitgebers ist für jeden Mitarbeiter interessant: Sport am Arbeitsplatz, Kita, Kantine oder Betriebsrabatte sprechen viele an. Home Office, Teamarbeit, mehr Verantwortung und Gestaltungsspielräume sind oft nicht sofort jedermanns Sache, aber lernbar. Wichtig ist, dass verschiedene Optionen möglich sind und Mitarbeiter sich mit ihren Anliegen ernst genommen fühlen. Anerkennung und ein angenehmes Betriebsklima sind vielen Beschäftigten wichtiger, als mehr Urlaub oder Gehalt. Trotzdem drückt sich in einem überdurchschnittlichen Gehalt auch die Wertschätzung für den Mitarbeiter aus.
Employer Branding ist Herausforderung für das gesamte Unternehmen
Für die Unternehmensleitung bedeutet Employer Branding weniger Marketing als Glaubwürdigkeit. Dazu muss die Betriebsleitung persönlich und strukturell auf die Mitarbeiter zugehen, sie an Entscheidungen beteiligen, Mitverantwortung einräumen und immer wieder Veränderungen und Innovationen in den Betriebsabläufen ausprobieren und unterstützen. Das ist mitunter anstrengend, aber nachhaltig. Spezialisierte Unternehmensberatungen wie das berliner team helfen, die Attraktivität eines Unternehmens für diese Konkurrenz um Talente zu unterstützen.
Zufriedene Mitarbeiter sind die besten Werbeträger
Wenn eine Unternehmenskultur auch von den Beschäftigten geteilt wird, identifizieren sich die Mitarbeiter auch mit ‚ihrem‘ Betrieb und sind die besten Werbeträger. Für ein solches Unternehmen ist es ein Leichtes, diese Unternehmenswerte auch in einem glaubwürdigen Marketing-Konzept für künftige Mitarbeiter nach außen zu tragen. Ein Blick auf die beliebtesten Arbeitgeber zeigt, dass neben Gehalt, Karrierechancen und Betriebsklima besonders die Work-Life-Balance für die Beschäftigten wichtig ist.
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