Als Deutscher in Thailand arbeiten
Wer sich in einem Urlaub in Thailand in das Land mit seinen freundlichen Menschen, den vielen Sehenswürdigkeiten und den exotischen Landschaften verliebt, hat vielleicht Lust, seinen Wohnsitz nach Thailand zu verlagern und in Thailand zu arbeiten. Arbeitsmöglichkeiten gibt es dort längst nicht nur in der Tourismusbranche. Thailand ist auch ein Wirtschaftsriese und eine wichtige Handelsnation. Es gibt viele Branchen, die gute Jobchancen bieten. Die Lebenshaltungskosten sind in Thailand deutlich niedriger als in Deutschland.
Leben und arbeiten in Thailand
Wer als Deutscher in Thailand leben und arbeiten möchte, benötigt ein gültiges Visum und eine Arbeitserlaubnis, die als Work Permit bezeichnet wird. Als Visum ist das Non-Immigrant Visum B erforderlich, das bei der Thailändischen Botschaft in Deutschland oder beim Konsulat beantragt werden kann. Dieses Visum ist 90 Tage lang gültig und kann in Thailand auf eine Gültigkeit bis zu einem Jahr verlängert werden. Die Arbeitserlaubnis wird vom thailändischen Arbeitsministerium ausgestellt. Sie ist immer an eine Tätigkeit und einen Arbeitsplatz gebunden und wird daher vom künftigen Arbeitgeber beantragt. Ohne diese Dokumente ist eine Arbeit in Thailand nicht möglich und illegal.
Wer mehr als drei Monate in Thailand bleiben und auch mit dem Auto unterwegs sein möchte, muss seinen deutschen Führerschein in eine thailändische Fahrerlaubnis umschreiben lassen. Bei einem kürzeren Aufenthalt wird der internationale Führerschein in Kombination mit dem nationalen deutschen Führerschein akzeptiert.
Tipp: Das Visum ermöglicht nur einen Aufenthalt von 90 Tagen am Stück im Thailand. Nach Ablauf dieser Zeit muss ein Visa-Run erfolgen. Der Inhaber des Visums muss ausreisen und wieder einreisen.
Lage am Arbeitsmarkt in Thailand
Gute Chancen am Arbeitsmarkt in Thailand haben Deutsche, die über einen Hochschulabschluss verfügen. Stellenanzeigen in thailändischen Zeitungen und Zeitschriften gibt es für Ausländer so gut wie nicht. Die Arbeitgeber schreiben die Stellen zumeist explizit für thailändische Bürger aus.
Wer in Thailand eine Arbeitsstelle sucht, sollte sich an die Deutsch-Thailändische Handelskammer (AHK) oder die Bundesagentur für Arbeit wenden. Es gibt auch Recruitment-Unternehmen, die im Internet zu finden sind und Jobs in Thailand vermitteln. Solche Unternehmen stellen persönliche Ansprechpartner zur Verfügung, helfen bei der Bewerbung und vermitteln Kontakte zu Arbeitgebern in Thailand.
Gute Jobchancen bestehen in den folgenden Branchen:
- Medizin
- Finanzsektor und Banken
- IT-Sektor
- Import- und Exportbranche
- Tourismusbranche
- Wissenschaft
Um den einheimischen Arbeitsmarkt zu schützen, schließt der Gesetzgeber eine ganze Reihe von Jobs für Ausländer grundsätzlich aus. Dazu gehören
- alle handwerklichen Tätigkeiten
- Friseure und Kosmetikerinnen
- Arbeiten in Land- und Forstwirtschaft
- Versteigerungsaktivitäten und Maklertätigkeiten
- Verkäufer
- Buchhaltung und Sekretariatsarbeit
- Architekten
Möglich sind jedoch für Deutsche auch verschiedene eher ausgefallene Tätigkeiten, beispielsweise Tauchlehrer, wenn eine Lizenz vorhanden ist. Bei einigen Berufen kann eine Zulassung durch die thailändischen Behörden erforderlich sein.
Sich in Thailand verständigen
Wer in Thailand arbeiten möchte, sollte über gute Englischkenntnisse und zumindest über Grundkenntnisse in Thai verfügen. Hallo auf Thailändisch heißt Sawasdee, was Sawatdie ausgesprochen wird. Auf Ka oder Krab am Ende sollte aufgrund der Höflichkeit nicht verzichtet werden. Die korrekte Begrüßung lautet also Sawasdee Ka oder Sawasdee Krab. Mit dem Wai als Geste, bei dem die Hände auf Brusthöhe wie bei einem Gebet zusammengeführt werden und der Kopf leicht nach vorn geneigt wird, erscheint die Begrüßung noch authentischer.
Es ist sinnvoll, einen Sprachkurs in Thai zu belegen, um sich zumindest Grundkenntnisse anzueignen und sich in der einfachen Umgangssprache verständigen zu können.
Was kostet eine thailändische Krankenversicherung?
Jedes Unternehmen in Thailand, das Angestellte beschäftigt, ist im Social Security Fund (SSF) registriert. Aus diesem Fonds erhalten auch deutsche Arbeitskräfte in Thailand eine Sozialversicherung. Sie umfasst neben der Krankenversicherung auch eine Schwerbehindertenversicherung, eine Sterbeversicherung, Rente und Kindergeld. Allerdings sind diese Versicherungen nicht mit den Standards in Europa vergleichbar, da sie lediglich die Mindestversorgung bieten. Wer länger bleiben möchte und eine bessere Versorgung wünscht, sollte zusätzlich eine private Krankenversicherung abschließen.
Eine lokale Krankenversicherung kostet zwischen 1.000 und 3.000 Baht im Monat, was 30 bis 90 Euro entspricht. Auch eine internationale Krankenversicherung ist möglich. Sie kostet abhängig von den individuellen Bedürfnissen 100 bis 300 Euro im Monat mehr. Eine internationale Krankenversicherung ist für Rückreisen und Besuche nach Deutschland oder für Reisen ins Ausland außerhalb von Thailand sinnvoll.
Wie sind die Arbeitsbedingungen in Thailand?
Die Arbeitsbedingungen in Thailand sind nicht mit denen in Deutschland vergleichbar. Die Sicherheitsstandards sind deutlich niedriger. Auch die Rechte von Arbeitnehmern haben eine geringere Bedeutung als in Deutschland. Bessere Löhne, Sozialleistungen und mehr Urlaub bieten viele ausländische Unternehmen, die in Thailand ansässig sind. Eine Arbeitswoche hat in Thailand 48 Stunden. Das bedeutet, dass es in der Woche nur einen freien Tag gibt. Das ist zumeist der Sonntag.
Was ist ein gutes Gehalt in Thailand?
Die Lebenshaltungskosten sind in Thailand um ein Vielfaches niedriger als in Deutschland. Das bedeutet auch niedrigere Gehälter als in Deutschland. Der Mindestlohn hängt von der Provinz und dem Berufsfeld ab. Der durchschnittliche Bruttolohn in Thailand liegt bei ungefähr 14.600 Baht im Monat, was etwas mehr als 400 Euro ausmacht. Im Süden des Landes ist der Bruttolohn niedriger als in der Hauptstadt Bangkok. Die Einkommenssteuer ist in Thailand niedriger und arbeitnehmerfreundlicher als in Deutschland.
Ein Gehalt von 40.000 bis 60.000 Baht im Monat ist schon richtig gut. Das entspricht ungefähr 1.000 bis 1.600 Euro im Monat, ist jedoch erst ab dem mittleren Management üblich.