Jobmesse richtig nutzen

Definition, Erklärung

Um Nachwuchs-, Fach- und Führungskräfte zu rekrutieren, nutzen Firmen unter anderem Jobmessen. Ursprünglich wurden Firmenkontaktmessen durch Studenten der lokalen Gruppen der Bonding-Studenteninitiative an den Hochschulen organisiert. Mittlerweile gibt es daneben kommerzielle Veranstalter und Personaldienstleister, die Massenmessen und auf Branchen oder auf den Mittelstand fokussierte Messen durchführen. Daneben werden vor allem in der Consulting-Branche von einzelnen Firmen und Personalberatungen auf Recruiting-Events mit Workshop-Charakter Hochschulabgänger und High Potentials angesprochen.

Besonderen Zuspruch finden die verschiedenen Messen in Zeiten des Fachkräftemangels und im „war of talents“. Der Zweck dieser Veranstaltungen ist ganz unterschiedlich: Massenveranstaltungen dienen in erster Linie der Imagepflege der Unternehmen. Die Präsentation als Top-Arbeitgeber steht im Vordergrund. Bewerber finden hier eine erste berufliche Orientierung und Gelegenheit, mögliche Arbeitgeber kennen zu lernen. Andererseits sind aber intensive Gespräche kaum möglich.

Diesem Anspruch werden eher Messen gerecht, bei denen Aussteller und Besucher nach bestimmten Kriterien ausgewählt werden, wie z.B. bei branchenspezifischen Jobmessen oder Firmenkontaktmessen, die sich an Absolventen bestimmter Fachrichtungen wenden.

Besonderen Wert auf die Qualität der Kontakte legen die Workshops von Recruiting-Veranstaltungen. Ausgewählte und explizit eingeladene Kandidaten treffen auf wenige Unternehmen in Einzelgesprächen und bei der Bearbeitung von Fallstudien. Die Eingeladenen mussten sich bereits im Vorfeld für die Teilnahme an diesen Workshops qualifizieren.

Mittlerweile finden sich auch Massenveranstaltungen, bei denen sich geeignete Kandidaten vorab bei potentiellen Arbeitgebern bewerben und bei dem Event die vereinbarten Einzelgespräche führen.

Tipps, Checkliste

  • Nutzen Sie bereits während Ihrer Ausbildung oder Ihres Studiums die Möglichkeit, eine Jobmesse zu besuchen und potentielle Arbeitgeber kennen zu lernen. Dadurch konkretisiert sich möglicherweise Ihr Berufsziel und Sie können während Ihrer Ausbildung bereits hilfreiche Zusatzqualifikationen erwerben
  • Bereiten Sie sich gut vor auf die verschiedenen Arten von Messen
    • Informieren Sie sich anhand der Webseiten der Veranstalter und der teilnehmenden Firmen
    • Nehmen Sie an eventuell angebotenen Veranstaltungen teil, die auf die Messe an sich vorbereiten sollen. Häufig werden gerade an den Hochschulen „Warm-ups“ angeboten, um Tipps zu Kleidung, Auftreten, Bewerbungsunterlagen und Vorstellungsgesprächen zu geben
    • Überlegen Sie sich, was Ihnen der Besuch bringen soll: Kennenlernen von Unternehmen, Kontaktaufnahme oder sogar konkrete Gespräche
    • Machen Sie sich einen Plan, mit welchen Unternehmen Sie in welcher Form in Kontakt treten wollen und informieren Sie sich über diese Unternehmen
    • Bewerben Sie sich eventuell, um direkten Kontakt zu bekommen
    • Bereiten Sie nötige Unterlagen, wie Lebenslauf und Visitenkarten vor. Eine Bewerbungsmappe ist in der Regel nicht notwendig
    • Klären Sie, ob Sie Termine mit Ihrem Wunscharbeitgeber vereinbaren müssen oder ein einfaches „Vorbeischauen“ genügt
    • Bereiten Sie Fragen an die jeweiligen Unternehmen vor, z.B. Berufsbilder, Namen der relevanten Ansprechpartner. Stellen Sie aber keine Fragen, die einfach über die Unternehmenshomepage zu beantworten sind
  • Beachten Sie auf der Messe
    • Sammeln Sie Visitenkarten möglicher Arbeitgeber und vermerken Sie sich auf der Rückseite wann Sie mit wem gesprochen haben und machen Sie sich dazu einige Notizen
    • Bedenken Sie, dass es bei einer Messe darum geht, mittelfristig Kontakte aufzubauen und weniger darum, ein konkretes Jobangebot zu erhalten
    • Erzählen Sie auf der Messe vor allem von sich. Fragen nach den Produkten und dem Geschäft des Unternehmens kommen dagegen weniger gut an
    • Kleiden Sie sich sorgsam, gehen Sie offen und freundlich auf Ihre Gesprächspartner zu. Seien Sie geduldig, wenn Sie an einem Messestand einige Minuten warten müssen, bis Sie ein Gespräch führen können
  • Bedenken Sie bei der Kontaktaufnahme
    • Denken Sie sich einen Anknüpfungspunkt von Ihnen und dem jeweiligen Unternehmen zum Gesprächseinstieg aus
    • Fassen Sie sich kurz und zeigen Sie die wichtigsten Punkte Ihres Profils auf. Was könnte Sie von Anderen unterscheiden und Ihrem Ansprechpartner in Erinnerung bleiben? Gehen Sie von 10 bis 15 Minuten Gesprächsdauer aus
    • Rechnen Sie damit, dass Ihre Gesprächspartner mit standardisierten Interview-Leitfäden arbeiten. Dazu gehören Fragen nach der Ausbildung, Erfahrungen, Engagement, Fragen zum Unternehmen und warum der Bewerber dem Arbeitgeber nutzen kann
    • Fragen Sie am Ende des Gesprächs nach dem Prozedere für weitere Kontakte sowie nach notwendigen Gesprächspartnern und notieren Sie sich diese
  • Bereiten Sie die Messeergebnisse nach. Dazu gehören
    • Ordnen Sie Ihre Kontakte und mitgenommenen Unterlagen
    • Wenn in einem Gespräch vereinbart wurde, dass das Unternehmen auf Sie zukommen werde, fragen Sie telefonisch nach 3 bis 4 Wochen nach, wenn Sie bis dahin nichts gehört haben
    • Halten Sie sich an das vereinbarte Prozedere
    • Bewerben Sie sich nach der Kontaktaufnahme auf der Messe innerhalb von 4 bis 6 Wochen und beziehen Sie sich auf das Messegespräch

Informationsquellen

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